Wertebewusstsein

Ein gut entwickelter gedanklicher Vorstellungsraum ermöglicht auch eine "innere Orientierung ". So kann in einem ersten Schritt geübt werden, Beweggründen von Handlungen nachzuspüren, und zu erkennen, dass jeder Handlung ein Motiv vorangestellt ist.

Sind die jungen Menschen erst einmal befähigt, ihre inneren Motive bewusst wahrzunehmen, ist es nur ein kleiner Schritt, zu den einzelnen Motiven die passenden Wertempfindungen zu benennen.

Je besser der Zusammenhang zwischen einer Handlung und ihrer zugrundeliegenden Wertempfindung vertraut ist, desto leichter können eigene Werte und Werteinstellungen mit Werthaltungen anderer verglichen werden.

Wir nützen die vier Jahre der Volksschulzeit, um die Basis für weitere Entwicklungen zu erarbeiten mit altersgemäßen Lerninhalten wie Wortschatzerweiterungen, Rollenspielen, gemeinsames Aufteilen des Schulobstes, oder z.B. auch einfache Reflexionen der Art: "Ein Mitschüler befindet sich hinter mir und zeichnet mich", "Wie würden mich die anderen darstellen?", "Wie möchte ich von den anderen dargestellt werden?".

Diese Fähigkeit ist eine unbedingte Voraussetzung für das Verständnis anderer und zur Reflexion des eigenen Handelns.

Alle sozialen Kompetenzen gründen sich letztlich auf dem Bewusstsein des Zusammenhangs von Handlungen und Wertempfindung.

Das Kennen unterschiedlicher Wertauffassungen ist auch Voraussetzung für das Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlicher kultureller Herkunft.
Die Betrachtung und das Verstehen von Kulturen ist letztlich die Betrachtung und das Verstehen der Werteinstellungen der Menschen, welche diese Kultur leben.

Schutz gegen Gruppenzwang: Ist das „Dabei-sein-dürfen“ noch ein Recht oder bereits ein Zwang, wenn man dafür etwas Bestimmtes tun „muss“, was man jedoch gar nicht tun möchte? ->
Lernziel besteht in der Fähigkeit, Bewertungen und Beurteilungen kritisch zu überlegen und zu erkennen, wenn andere anstreben, dass ich eine fremde Wertempfindung / Werthaltung übernehmen soll.